meerjungfrau

 

"Arielle, die Jungfrau vom Meer "
(copyright by
Albuin)

(Da die Märchen und Mythen, die man Kindern vorliest diese stark beeinflussen, sollten wir Heiden und spirituellen Menschen dauf achten, was wir ihnen da vorlesen. Dinge wie die Geschlechterrollen oder "edle" Eigenschaften werden schließlich schon hier gelehrt oder zumindest stark beeinflusst. Und die Kinder sind unsere Zukunft, sowie die des Planeten!
  In meiner Geschichte gibt es ein paar Anspielungen, die einigen von euch vielleicht auffallen werden. Lasst ihre Magie auch bei eurem inneren Kind wirken !!!)

 
Vor langer Zeit gab es ein großes Königreich am Meer. Dort herrschte ein tyrannischer König, der die Macht gewaltsam von der früheren Königin an sich gerissen hatte. Um seine Macht zu untermauern, hatte er auch gleich den Glauben an einen männlichen Gott als alleinigen Schöpfer einführen lassen. Denn wenn ein Mann alleine das Universum erschaffen hatte, dann konnte es auch von einem Mann alleine regiert werden.
 Gleichzeitig ließ er die Anbetung der lebensspendenden Meeresgöttin, die bis dahin verehrt worden war, verbieten. Wer ihr immernoch huldigte wurde verfolgt und hingerichted. Angst und Terror überkamen so das Land, da das Volk weiterhin nicht von seiner Göttin lassen wollte.
Der König hatte mehrere Töchter und hatte er schon in die Ehe gezwungen. Seine Jüngste Arielle aber war noch zu jung zum Heiraten. So lebte sie wie eine Gefangene im Palast ihres Vaters. Sie durfte das Schloss nicht verlassen. Nur wenn sie sang, mit ihrer bezaubernden Stimme, fühlte sie sich etwas frei. Doch sie hatte auch eine alte Kammerfrau, mit deren Hilfe es ihr immer wieder gelang das Schloss zu verlassen und in die Dörfer zu gehn. Sie beneidete die Freiheit und Fröhlichkeit der Bäuerinnen und Bauern und wünschte sich nur zu sehr eine von Ihnen zu sein.
Als sie nun wieder einmal aus dem Schloss geflohen war ging sie zu einer Quelle und sah dort einen Jüngling liegen. Er war bewusstlos und verletzt. Da sie durch die alte Kammerzofe ein wenig in Heilkunde bewandert war, wusste sie was es zu tun galt. Und so legte sie ihm Kräuterumschläge auf und sang alte Heilungslieder. Er war so schön, dass sie sich sofort in ihn verliebte.
Inzwischen hatte der König bemerkt, dass seine Kleine abermals weggelaufen war und ließ sie überall suchen - auch bei der Quelle. Die Prinzessin hörte die Wachen schon aus einiger Entfernung. Doch sie sang weiter. Da began der Jüngling zu blinzeln. Als Arielle das bemerkte ging sie schnell den Wachen entgegen. Zwar würde sie ihr Vater wieder schlagen, aber den Jüngling hätte er wohl in den Kerker geworfen, wenn er ihn mit ihr gefunden hätte. Denn äußerst Eifersüchtig war der König auf jeden Jüngling der Arielle auch nur zu Gesicht bekam. Diesmal jedoch nicht zu unrecht, denn jener Jüngling war in Liebe für sie entbrannt, obwohl er sie kaum gesehen und nur ihre Stimme gehört hatte.
Arielle erzählte ihrer Kammerfrau von dem jungen Mann und das sie sterben würde, wenn sie ihn nicht bald wieder sehen könnte. Der König hatte die Wachen der Prinzessin inzwischen aber so verstärkt, dass es keinen Weg mehr gab, um aus dem Palast zu entkommen. So weinte die Prinsessin drei Tage und drei Nächte, aber ihr Vater ließ sich nicht erweichen. Doch die Kammerfrau wusste Rat: "Prinzessin, wenn du diesen Bauernjungen wiedersehen willst, dann kenne ich vielleicht die Mittel um dir zu helfen. Bald ist Vollmond und mit seiner Magie und der Macht der Meeresgöttin könnte es dir gelingen zu fliehen. Es gibt einen Zauber, der dir einen zweiten Leib gibt. Während dein jetziger Körper hier liegt, als ob er krank ist, wirst du in einem Körper, der wie dein Spiegelbild ist, draußen wandeln können. Der Zauber wirkt jedoch nur drei Tage: den vor, den während und den nach Vollmond. Wenn der Jüngling dich in dieser Zeit voller Liebe küsst, dann wird der Körper der hier gefangen ist sterben, aber dein anderer Körper wird dann frei sein. Es gibt nur einen Hacken: Wenn du in deinem anderen Körper ein Wort sprichst bevor er dich geküsst hat löst sich der Zauber auf und du wirst wieder hier gefangen sein." Mit entschlossenem Blick schaute Arielle sie an: "Für meine Liebe werde ich es versuchen und die opfer bringen, die gefordert sind !"
Als nun die Zeit gekommen war vollzogen die Prinzessin und die Kammerfrau das Ritual und der Leib Arielles brach zusammen. Die Kammerfrau ließ verlauten, dass die Prinzessin krank sei und niemand sie sehen dürfte.
Arielles Ebenbild hingegen lag erschöpft und in einen einfachen weißen Umhang gehüllt vor der Tür eines Bauernhauses. Als sie schließlich wach wurde ruhte sie in einem Bett und der Jüngling, den sie gepflegt hatte, saß neben ihr. Er fragte sie, wie sie hieße, doch sie schüttelte nur den Kopf. Wie gern hätte sie ihm ihren Namen gasagt, wie gern ihre Liebe gestanden. Doch sie hatte sich entschlossen dieses Opfer zu bringen. 
Am ersten Tag war sie noch schwach und der Bauernsohn pflegte sie und half ihr beim essen. Am zweiten Tag jedoch war sie schon stark genug um aufzustehen und ging abends mit dem jungen Mann, der Jaques hieß, spazieren. An der Quelle setzten sie sich. Der volle Mond hatte sie verzaubert. Ihre klaren Augen zogen ihn unwiederstehlich an. Vergessen war das Mädchen mit der schönen Stimme. Er liebte nur noch sie. Er neigte sich vor um sie zu küssen. Doch plötzlich began den Körper von Arielle sich in Mondlicht aufzulösen. Der König hatte sich nicht länger von der alten Kammerfrau hinhalten lassen und hatte seine Tochter so geschüttelt und geschlagen, dass der Körper im Schloss ihre Seele nun wieder in sich zog. Und da der Zauber nun verging sprach die Prinzessin: "Ich heiße Arielle. Durch die Hilfe der Meeresgöttin konnte ich aus dem Palast meines Vaters fliehen. Ich musste dich sehen, weil... ich dich liebe." Der Jüngling, der ihre Stimme erkannt hatte, blickte in ihr sich auflösendes Gesicht und erwierte: "Ich liebe dich auch. Seit dem Tag an der Quelle kann ich nur an dich denken. Bleib hier!" Doch die Prinzessin löste sich vor seinen Augen auf.
Darauf hin ging der Jüngling zum Schloss und verlangte Arielle zu sehen - doch man wies ihn ab. Er versuchte es abermals, aber wurde wieder weggeschickt. Als er es zum dritten Mal versuchte, wurde er wegen Unruhestiffterei in den Kerker geworfen. Dort betete er, als der Mond durch sein Fenster schien, zu der Meeresgöttin, weil sie die Einzige war die ihm helfen konnte: "Große Mutter des Meeres und des Mondes. Du halfst Arielle bei ihrer Flucht aus dem Palast, damit sie zu mir konnte. So helfe nun mir aus diesem Kerker und bring mich zu ihr. Bitte hilf uns !!! Sei gesegnet." Daraufhin flog eine Taube durch das Kerkerfenster, die sanft wie der Mond strahlte und sprach: "Ich habe dich gehört und werde dir helfen. Liebe ist mein Geschenk an die Menschen. Was aus wahrer Liebe geschieht fürt zum Frieden. Und diesen hat dieses Land bitter nötig... Schließe die Augen." Der Bauernsohn tat, wie sie ihm geheißen und als er die Augen wieder öffnete, war er im Gemach von Arielle. Diese erschrak zunächst, doch war überglücklich als sie ihn wiedererkannte.
In der gleichen Nacht wurde der König vergiftet. Die alte Kammerfrau war danach verschwunden und nur Tauben auf den Dächern des Palastes wissen wohl wohin. Arielle wurde Königin und führte den alten Glauben offiziell wieder ein. So herrschte sie mit ihrem Gefährten über ein friedliches, wohlhabenes Reich am Meer.
Friede, Freude, Mondenschein.
 
 
 
 

 
 



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